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WAS SIE ÜBER JAPAN WISSEN SOLLTEN

Denken Sie an Japan.

Was fällt Ihnen dabei als Erstes ein? Ist es die Vorstellung von Geishas in Kimonos, Sushi, Zeichentrickfilme – auch Animes genannt – oder die japanische Flagge? Japan übt auf viele Menschen Faszination aus. Doch der Eindruck der komplexen Kultur des Landes, wie sie die westlichen Medien vermitteln, wird der Vielschichtigkeit des Landes nicht annähernd gerecht.

Der Aufbau erfolgreicher Geschäftsbeziehungen zu japanischen Partnern erfordert Sensibilität und die Überwindung etlicher kultureller Unterschiede. Wir sprechen nicht nur über die Sprache, sondern auch eine Fülle an Gepflogenheiten und Verhaltensnormen, die private und geschäftliche Beziehungen prägen.

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um sich in der japanischen Kultur zurechtzufinden: von der geografischen Lage des Landes, über die Nationalfeiertage, bis hin zur Bedeutung von Shintō.

Sie wollen aufgrund geschäftlicher Anforderungen tiefer einsteigen und mehr als das Basiswissen über Japan erwerben? Dann sollten Sie unser interkulturelles Coaching in Erwägung ziehen. Wir stimmen das Coaching individuell auf Ihre Geschäftsstrategie ab und unterstützen Sie bei der Vertiefung Ihrer Geschäftsbeziehungen.

Hintergrund: Japan: Größe, Klima und Geschichte

Wo liegt Japan?

Das Land sieht auf der Landkarte zwar täuschend klein aus, doch seine Fläche beträgt tatsächlich 377.972 Quadratkilometer. Im Vergleich: Japan ist nur etwas kleiner als das afrikanische Land Zimbabwe und etwas größer als Deutschland.

Japan besteht aus einer Inselgruppe, dem japanischen Archipel. Bestimmt sind Ihnen die Namen der vier Hauptinseln Japans bereits geläufig. Von Norden nach Süden sind dies

  • Hokkaido
  • Honshu
  • Shikoku
  • Kyushu

Allerdings besteht Japan aus wesentlich mehr Inseln als diesen vier. Insgesamt sind es beeindruckende 6.852 Inseln! Darunter sind die Ryukyu-Inseln, eine Inselkette südlich von Kyushu, zu der auch die berühmte Insel Okinawa gehört.

Der japanische Archipel liegt zwischen dem Nordpazifik und dem Japanischen Meer, östlich der Koreanischen Halbinsel, auf dem Pazifischen Feuerring. Dieser Vulkangürtel ist der Grund dafür, dass über die Erdbeben in Japan so häufig in den Medien des Landes berichtet wird.

Inspiration for Japans
Der heilige Berg Fuji ist eine Quelle der Spirualität und künstlerischen Inspiration for Japans Einwohner.

Das Klima in Japan

In Japan herrscht überwiegend gemäßigtes Klima: Es gibt vier klar unterscheidbare Jahreszeiten und relativ viel Niederschlag. Angesichts der Ausdehnung Japans über viele Inseln schwankt das Klima allerdings erheblich von Region zu Region.

Im Bereich des Japanischen Meeres bringen Winde aus dem Nordwesten starken Schneefall. Im Sommer ist diese Region kühler als im Pazifikgebiet. Im Bereich des Pazifiks sind die Winter milder und überwiegend trocken. Im Sommer ist das Klima aufgrund des Südostmonsuns hingegen heiß und schwül.

Die Ryukyu-Inseln am südlichen Rand des Landes befinden sich in der subtropischen Zone. Deshalb wird diese Gegend neben sehr hohem Niederschlag, insbesondere während der Regenzeit, auch immer wieder von Taifunen heimgesucht. Die Regenzeit fällt für das gesamte Land in die Monate Juni und Juli – mit Ausnahme Hokkaidos. Die japanische Hauptinsel bietet kühle Sommer, einen sehr kalten Winter und wesentlich geringeren Niederschlag.

Die Geschichte Japans

Die Geschichte Japans reicht weit zurück. Archäologen haben die erstmalige Besiedelung durch den Menschen bis in prähistorische Zeit zurückverfolgt. Danach lässt sich die Geschichte der Region unter anderem in die folgenden Abschnitte unterteilen:

  • Jōmon-Zeit. Diese Phase der Jäger und Sammler dauerte ungefähr von 14.000 bis 1.000 v. Chr. 
  • Yayoi-Zeit. Das erste Jahrtausend v. Chr. markiert den Beginn einer Phase, die von zentralasiatischen Einflüssen geprägt war. So wurden neue Technologien eingeführt, wie innovative landwirtschaftliche Methoden.
  • Zentralisierung. Zwischen dem vierten und neunten Jahrhundert v. Chr. vereinigten sich die vielen Königreiche und Stämme Japans unter einer Zentralregierung, die nominal dem Kaiser unterstand.
  • Edo-Zeit. Über die folgenden Jahrhunderte nahm die Macht des Kaisers und seines Hofes allmählich ab und ging auf den Kriegsadel über. Nach einer Phase des Bürgerkriegs übernahm der Tokugawa-Clan in Edo – dem späteren Tokio – die Regierungsgeschäfte. Diese von Frieden und Wohlstand geprägte Ära zwischen 1600 und 1868 ist als Edo-Zeit bekannt. Sie war auch durch eine isolationistische Außenpolitik geprägt, die Abschließung des Landes, die zur Abschottung Japans von der restlichen Welt führte.
  • Japan der Kaiserzeit: Die amerikanische Perry-Expedition 1853-54 beendete die japanische Isolation und trug zum Fall der Shogune bei. Sie führte 1868 schließlich zum Ende der Kaiserzeit in Japan. Die neue nationale Führung verwandelte das isolierte, feudalistische Land in ein Imperium nach westlichem Vorbild.
  • Als neue Großmacht beteiligte sich das Land an kriegerischen Auseinandersetzungen. Der Japanisch-Chinesische Krieg begann 1931 mit der Invasion der Mandschurei und eskalierte ab 1937 zu einem andauernden Krieg.
  • Zweiter Weltkrieg. Der japanische Angriff auf Pearl Harbour von Dezember 1941 führte zum Krieg gegen die Vereinigten Staaten und ihren Alliierten. Wann hat sich Japan ergeben? Nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki und der Invasion der sowjetischen Arme in die Mandschurei, endeten die Kriegshandlungen Japans.
  • Besatzungszeit. Die Besatzung durch die Alliierten dauerte bis 1952. Eine neue Verfassung wurde 1947 erlassen und verwandelte Japan in eine parlamentarische Monarchie.

Und heute? Ab 1955 profitierte Japan von äußerst starkem Wirtschaftswachstum und wurde zu einer globalen Wirtschaftsmacht. Seit den 1990ern war die wirtschaftliche Stagnation jedoch ein großes Problem für das Land.

Wie richten Sie Ihre Geschäfte auf das aktuelle Wirtschaftsklima in Japan aus? Lassen Sie sich von unseren versierten Cultural Coaches beraten.

Bevölkerung: Gesellschaft, Sprache und Religion in Japan

Wie viele Menschen leben in Japan?

Aufgrund der geografischen Gegebenheiten Japans sind viele Gebiete des Landes nicht bewohnbar.

Etwa 73 % der Fläche Japans bestehen aus Wald oder Gebirge.

Daher eignen sich diese Regionen nicht für Landwirtschaft,

Industrieansiedlungen oder die Besiedelung. Aus diesem Grund ist die Bevölkerungsdichte in den bewohnbaren Regionen Japans – primär in den Küstenregionen – sehr hoch.

Wie viele Menschen Leben in Japan?

Zahlen aus dem Jahr 2019 zufolge ist Japan nach Bevölkerungszahl mit 126.897.142 Einwohnern das zehntgrößte Land. Doch die Bevölkerung Japans altert schneller als in anderen Ländern. Die Ursache hierfür wird der hohen Lebenserwartung der Menschen und dem Rückgang der Geburtenrate zugeschrieben. Der demografische Wandel im Altersprofil des Landes bedeutet eine Herausforderung für die wirtschaftliche Zukunft und die Funktionsfähigkeit des Sozialsystems in Japan.  Die japanische Gesellschaft ist ethnisch überwiegend homogen. Nur 2 % der Bevölkerung sind Ausländer. Die meisten davon kommen aus Nepal, den Philippinen, China, Korea und Taiwan.

Die Amtssprache in Japan

Abgesehen von Japanisch werden in Japan nicht viele Sprachen gesprochen. Über 99 % der Bevölkerung hat Japanisch als Muttersprache. Die Kenntnisse der englischen Sprache sind gering. Dadurch ist die Kommunikation mit Touristen schwierig und deshalb entscheiden sich viele Geschäftsreisende für Dolmetscher.

Japanisch ist eine agglutinierende Sprache, die viele Elemente umfasst, die in westlichen Sprachen nicht vorkommen. Neben einem komplexen System von Begriffen der Ehrerbietung, in denen sich das hierarchische Wesen der japanischen Gesellschaft widerspiegelt, bedient sich das Schriftsystem des Japanischen etlicher unterschiedlicher Silbenschriften:

  • Hiragana und Katakana – zwei Silbenschriften (Kana), die auf chinesischer Kalligrafie und chinesischen Schriftzeichen (Kanji) basieren
  • Kanji wurden zwar aus dem Chinesischen übernommen, haben aber häufig eine andere Bedeutung
  • Lateinisches Alphabet
  • Arabische Ziffern

Nehmen Sie professionelle Übersetzungen durch EHLION in Anspruch, damit eine reibungslose Kommunikation mit Ihren japanischen Geschäftspartnern gewährleistet ist.

Religion in Japan

Nach Artikel 20 der japanischen Verfassung gibt es im Land volle Religionsfreiheit.

Shintō ist zwar die Volksreligion der Japaner, doch der Buddhismus hat Umfragen zufolge wesentlich mehr Anhänger.

  • Etwa 35 % der japanischen Bevölkerung sind bekennende Buddhisten.
  • Nur 3-4 % der Japaner gehören Shintō-Sekten und davon hergeleiteten Religionen an.
  • Der christliche Glaube ist sogar noch weniger verbreitet – nur etwa 1 % bis 2,3 % der Bevölkerung zählen sich zu den Christen.

Ein Großteil der japanischen Bevölkerung ist konfessionslos. Tatsächlich sind weniger als 40 % der Japaner Anhänger einer offiziellen Religionsgemeinschaft.

Die meisten nicht religiösen Japaner pflegen dennoch einige religiöse Bräuche. Japaner besuchen normalerweise zu Beginn des Jahres Shintō-Schreine oder buddhistische Tempel und richten während des Obon-Fests, das Mitte August zu Ehren der Vorfahren stattfindet, die Gräber der verstorbenen Verwandten her.

Die kulturellen Einflüsse Japans mischen sich immer mehr mit denen westlicher Länder. So ist es nicht verwunderlich, dass in Japan inzwischen auch Weihnachten gefeiert wird. Das beliebteste Weihnachtsessen in Japan? Kaum zu glauben, aber es sind Hähnchengerichte von KFC!  

Es gibt viele erstaunliche Fakten über Japan.

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religiösen Stätten in Japan.
Der Inari Schrein in Kyoto ist einer der berühmtesten religiösen Stätten in Japan.

Struktur: Regierungssystem, Wirtschaft und Verkehrsinfrastruktur in Japan

Regierungsform

Japan ist eine parlamentarische Demokratie. Der Kaiser von Japan ist laut Verfassung lediglich „Symbol des Staates und der Einheit des Volkes“ und hat nur eingeschränkte Macht.

Die Befugnisse des japanischen Kaisers beschränken sich in erster Linie auf repräsentative Aufgaben. Die Exekutivgewalt liegt beim japanischen Premierminister und seinem Kabinett. Der Souverän ist das japanische Volk. In Japan gilt das allgemeine Wahlrecht für Erwachsene ab 18 Jahren. Die Wahlen entscheiden über die Zusammensetzung des Kokkai, des japanischen Parlaments, des höchsten Organs der Staatsgewalt.

Das japanische Parlament besteht aus zwei Kammern und umfasst

  • Das Unterhaus mit 465 Sitzen: Seine Mitglieder werden alle vier Jahre durch Volksabstimmung oder nach Auflösung des Unterhauses gewählt.
  • Das Oberhaus mit 242 Sitzen: Alle Mitglieder des Oberhauses werden ebenfalls durch Volksabstimmung für sechs Jahre gewählt.

Seit 1955 wurde das Parlament in erster Linie durch die konservative Liberaldemokratische Partei kontrolliert.

Die japanische Wirtschaft

Nach den Vereinigten Staaten und China ist Japan gemessen am Bruttoinlandsprodukt die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Zudem hat das Land mit 4 % eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten. Betrachtet man das Bruttoinlandsprodukt nach Kaufkraftparität, so ist das Land die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Sie wird nur von den Vereinigten Staaten, China und Indien übertroffen. Gleichzeitig ist Japan das Land mit der höchsten Staatsverschuldung. Im Jahr 2016 betrug diese schätzungsweise 230 % des japanischen Bruttoinlandsprodukts, die höchste Staatsschuldenquote weltweit.

Wie setzt sich das Bruttoinlandsprodukt Japans zusammen?

Dienstleistungen. Auf den Dienstleistungssektor entfallen etwa 71 % des japanischen Bruttoinlandsprodukts. 

Industrie. Die japanische Technologieindustrie hat eine große Kapazität. Einige der größten und innovativsten Hersteller von Fahrzeugen, Elektronik und Werkzeugmaschinen sind in diesem Land ansässig, aber auch Produzenten von Stahl und Nichteisenmetallen, Werften, Chemie- und Textilunternehmen sowie Hersteller von Lebensmittelerzeugnissen.

Landwirtschaft. Nur 13 % der Fläche Japans werden landwirtschaftlich genutzt. Doch auf Japan entfallen nahezu 15 % des globalen Fischfangs. Nur China kommt auf ein größeres Volumen.

Verkehr in Japan – japanische Eisenbahnen und mehr

Japan verfügt über ein gut entwickeltes System öffentlicher Transportmittel, sodass die meisten Regionen gut erschlossen sind.

Die schnellste Art zu Reisen bietet die Eisenbahn, insbesondere die Hochgeschwindigkeitszüge Shinkansen. Deren Schienennetz verbindet alle wichtigen Städte im Land. Da Bahnreisen in Japan teuer sind, bietet die japanische Eisenbahngesellschaft eine spezielle Bahncard für Fernverbindungen, den sogenannten Japan Rail Pass (JR Pass). Damit sind Bahnreisen für Touristen günstiger.

Das japanische Eisenbahnnetz wird durch Nahverkehrszüge ergänzt. Der öffentliche Personennahverkehr in den Städten umfasst U-Bahnen, Busse und Taxis. Öffentlichen Verkehrsmittel in Japan sind pünktlich und zuverlässig. Allerdings können die Pendlerzüge morgens und abends überfüllt sein, insbesondere im Großraum Tokio.

Tokio
Die U-Bahn Stationen im Großraum Tokio sind oft überfüllt, vor allem zu Stoßzeiten.

Luftverkehr

Flugreisen innerhalb Japans sind ebenfalls eine Option, da das Land über ein dichtes Netz aus 175 Flughäfen verfügt. Tokyo Haneda ist dabei der größte inländische Flughafen, während Narita International Airport das größte Gateway für internationale Flugreisen ist.

Autoverkehr

Vermutlich haben Sie während Ihrer Geschäftsreise nach Japan eine Menge zu erledigen. Falls Sie sich entschließen, einen Mietwagen zu nehmen, sollten Sie beachten, dass in Japan – wie in Großbritannien und Australien – Linksverkehr herrscht. Deshalb befinden sich Fahrersitz und Lenkrad in den Fahrzeugen rechts.

Straßenschilder und Verkehrsregeln folgen internationalen Standards. Die meisten Schilder auf den Hauptverkehrsstraßen sind auf Japanisch und Englisch. Ausländer können in Japan ein Jahr lang mit einer internationalen Fahrerlaubnis fahren. Das gesetzliche Mindestalter zum Autofahren beträgt 18 Jahre.

Und nun?

Manchmal ist es schwierig, sich in einer fremden Kultur zurechtzufinden, besonders wenn es große kulturelle Unterschiede zur eigenen Kultur gibt. Interkulturelles Coaching von EHLION bietet Ihnen eine speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung. Damit überwinden Sie kulturelle Unterschiede schnell.

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