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GRUNDLAGEN DER JAPANISCHEN GESCHÄFTSKULTUR

GRUNDLAGEN DER JAPANISCHEN GESCHÄFTSKULTUR

Verwirrte Gesichter. Vor allem diese gilt es zu vermeiden, wenn man zu einem wichtigen Treffen in einem fremden Land erscheint. Die japanische Begrüßungsetikette ist für die Fettnäpfchen berüchtigt, die sie für Besucher bereithält. Als Tourist bringt man nach leichteren Fauxpas amüsante Geschichten mit nach Hause. Wenn sich Ihr Unternehmen jedoch darauf verlässt, dass Sie mit den Gepflogenheiten bei japanischen Geschäftsterminen vertraut sind, sollten Sie kein Risiko eingehen.

Sie möchten Ihr Geschäftsangebot klar kommunizieren. Bei Fachübersetzungen helfen wir Ihnen gerne weiter. Das Wachstum Ihres Unternehmens hängt davon ab, dass Sie erfolgreiche zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen. Genau das ist Ihre Spezialität.

Geschäftsbeziehungen sind nur dann erfolgreich, wenn Sie über kulturelle Grenzen hinweg schnell ein gutes  und vertrauensvolles Verhältnis aufbauen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie klassische Kommunikationsfehler in Japan-dem „Land der aufgehenden Sonne“-vermeiden.

Falls Sie wissen möchten, wie man sich in Japan verbeugt, oder Sie sich wegen gesellschaftlicher Tabus in Japan Gedanken machen – hier finden Sie die Antworten!  

Sie möchten mehr als die Grundkenntnisse zum Umgang mit Visitenkarten lernen und sich eingehend mit den Regeln der nonverbalen Kommunikation in Japan vertraut machen? Dann lassen Sie sich von unseren interkulturellen Experten individuell beraten.

Die japanische Begrüßungsetikette

Wenn unsere Coaches mit Unternehmern sprechen, die Interesse an einer Zusammenarbeit mit japanischen Kunden haben, fällt eine Frage besonders oft: Wie begrüßt man sich eigentlich in Japan?

Wir alle wissen, dass ein guter erster Eindruck entscheidend für die langfristige Zukunft Ihrer Geschäftsbeziehung sein kann. Sorgen wir also für einen guten Start!

Form der Begrüßung in Japan

Begrüßung mit einer Verbeugung. Gewöhnlich verbeugen sich Japaner, wenn sie jemanden treffen, sich bei jemandem bedanken oder sich von jemandem verabschieden. Das sind jede Menge Verbeugungen! Für diese Gepflogenheit gibt es jede Menge Regeln.

Aber seien Sie unbesorgt! Von Ausländern wird nicht erwartet, dass sie wissen, wie tief, wie lange und wie oft man sich verbeugt. Auch wenn Sie das Verbeugen nicht perfekt beherrschen, stoßen Sie Ihren Geschäftspartner damit nicht vor den Kopf.

Wie verbeugt man sich nun in Japan? Am besten ahmen Sie Ihr Gegenüber einfach nach.

Begrüßung durch Händeschütteln. Heutzutage gehört auch das westliche Händeschütteln zum japanischen Begrüßungsrepertoire.  In der Regel geht die Initiative zum Verbeugen und Händeschütteln von der höher gestellten Person aus. Dabei folgt der Handschlag auf die Verbeugung.

Begrüßung mit Worten. Wenn Sie zur Begrüßung ein paar einfache japanische Worte sagen, machen Sie bei Ihren Geschäftspartnern mit Sicherheit einen guten Eindruck. Es ist ein Zeichen von Respekt und gutem Willen, dass Sie sich eigens die Mühe gemacht haben, ein paar grundlegende Redewendungen zu lernen. Weiter unten haben wir ein paar wichtige Ausdrücke für Sie zusammengestellt.

In japanischen Geschäftsverhandlungen ist Feingefühl gefragt. Wenn Ihre Gespräche in die entscheidende Phase gehen, sollten Sie einen Japanisch-Dolmetscher zu buchen.

Zur Begrüßung auf jemanden zeigen? Nein, damit wären Sie schlecht beraten! Wie in China gilt es auch in Japan als unhöflich, mit dem Finger auf Dinge oder Menschen zu zeigen. Zeigen Sie stattdessen lieber mit der geöffneten Hand.

Sie möchten Ihre nonverbale Kommunikationsfähigkeit für Japan verfeinern? Dann lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihres Gesprächspartners über Blickkontakt und lassen Ihre Hände dabei ganz aus dem Spiel.

Japan – Knigge beim Überreichen von Visitenkarten

Der Austausch von Visitenkarten ist im japanischen Geschäftsumfeld wesentlich wichtiger als in westlichen Ländern. Korrektes Überreichen oder Entgegennehmen von Visitenkarten mag zunächst einfach erscheinen, kann sich aber erheblich auf die Zukunft Ihrer Geschäftsbeziehung auswirken.

Wie funktioniert der Austausch von Visitenkarten in Japan?

Unterschätzen Sie auf keinen Fall die Bedeutung von Visitenkarten in Japan! Um einen guten ersten Eindruck zu machen, sollte man sich unbedingt an die oben genannten einfachen Regeln halten. Dies kann Ihnen gegenüber der Konkurrenz einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Um ganz sicher zu sein, dass Sie sich beim Entwurf Ihrer japanisch-englischen Visitenkarte wirklich an alle Konventionen halten, lassen Sie sich von unseren interkulturellen Coaches beraten oder nehmen Sie unsere Übersetzungsleistungen in Anspruch.

Die korrekte Anrede

Bei allen Formen der Kommunikation wird zunächst der Familienname genannt, dann der Vorname. Die Normen der Geschäftskommunikation in Japan erfordern es, dass der Familienname noch durch ein passendes Ehrensuffix ergänzt wird: さん (san) oder, etwas förmlicher, „様“ (sama).

Die meisten Japaner sind mit der westlichen Art, einander beim Vornamen zu nennen, vertraut. Um ihre Gastfreundschaft zu zeigen, könnte es daher vorkommen, dass man Sie beim Vornamen nennt und das Wort san anhängt. Wenn Sie beispielsweise Jan Müller heißen, wird in Japan möglicherweise daraus Müller-sama, Müller-san oder Jan-san.

Am Ende des ersten Abschnitts zur interkulturellen Kommunikation in Japan stellen wir Ihnen noch ein paar wichtige Ausdrücke für Begegnungen und Begrüßungen zur Verfügung.

Denken Sie daran: Schon wenige einfache Wörter auf Japanisch tragen zu einer von gegenseitigem Respekt geprägten Beziehung bei.

  • Hallo – こんにちは, Aussprache: konnichiwa
  • Danke – ありがとうございます, Aussprache: arigatou gozaimasu
  • Auf Wiedersehen – さようなら, Aussprache: sayounara
  • Ich heiße …— 私は…です, Aussprache: watashiha … desu
  • Zum Beispiel: watashiha Jan Müller desu
  • Angenehm, Sie kennenzulernen – はじめまして, Aussprache: hajimemashite

Regeln für die Geschäftskommunikation in Japan

Nachdem Sie einen guten ersten Eindruck hinterlassen haben, ist es nun an der Zeit, Ihr Geschäftsgespräch fortzusetzen. Nicht so schnell! Geschäftsverhandlungen in Japan folgen bestimmten Regeln. Am Anfang steht dabei immer der…

Smalltalk

Am Smalltalk führt kein Weg vorbei.

Bevor Sie sich ernsthaften Geschäftsthemen zuwenden, wird zunächst immer eine Runde ungezwungen geplaudert. Man fragt Sie vielleicht, ob Sie eine angenehme Anreise hatten oder was Ihre ersten Eindrücke von Japan sind. Oder Ihre Gesprächspartner erkundigen sich danach, wie Ihnen das Essen schmeckt oder ob sich das Wetter von dem an Ihrem Heimatort unterscheidet.

Wie antwortet man darauf? Am besten reagieren Sie, indem Sie die Gastfreundschaft der Japaner und das ausgefeilte Transportsystem loben. In ländlicher Umgebung können Sie auch die Schönheit der Natur kommentieren.

Der japanische Kommunikationsstil: Direkte und indirekte Kommunikation

Japaner sind indirekter, als wir es im Westen gewohnt sind. Das mag unter anderem daran liegen, dass ihre Sprache, wie das Chinesische auch, sehr kontextabhängig ist.

Um Nein zu sagen oder eine höfliche Absage zu formulieren, bedienen sich Japaner häufig je nach Kontext bestimmter verklausulierter Wörter und Wendungen. Statt etwas direkt zu kommunizieren, verwenden sie zum Beispiel Phrasen wie Es ist gerade ungünstig… Oder Entschuldigen Sie, ich weiß es nicht.

Sie stecken schon mitten in Geschäftsverhandlungen in Japan und haben das Gefühl, auf der Stelle zu treten? Unsere interkulturellen Coaches unterstützen Sie, die indirekten Aussagen Ihrer japanischen Geschäftspartner zu entschlüsseln.

Gesichtswahrung – die wichtigsten Regeln in Japan

„Das Gesicht verlieren“ oder „das Gesicht wahren“ sind in Japan wichtige Konzepte. Bei der Gesichtswahrung geht es nicht nur um Sie selbst, sondern auch um Ihren japanischen Gesprächspartner. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie:

  • Selbstironie und Sarkasmus vermeiden
  • Ihre Kompetenz darstellen
  • Ihre Gefühle unter Kontrolle halten
  • Ihrem Gegenüber die Möglichkeit geben, sich positiv darzustellen.

Geschäftsverhandlungen in Japan

Auch diese Frage wird unseren interkulturellen Coaches oft gestellt: Wie verhandelt man mit japanischen Geschäftspartnern?

Die erste Regel, die es zu bedenken gilt, lautet: Bei japanischen Geschäftsverhandlungen ist Geduld gefragt.

Entscheidungen werden während eines Gesprächs in der Regel nicht sofort gefällt. Ihre Geschäftspartner müssen normalerweise Rücksprache mit ihrem Chef oder Vorgesetzten halten.

Üben Sie sich in Geduld! Verwenden Sie genauso viel Mühe auf den eigentlichen Geschäftstermin wie auf den vorausgehenden Austausch per E-Mail oder Telefon. Bedenken Sie, dass ein persönliches Treffen zuweilen eher eine symbolische Bedeutung hat und nicht unbedingt zu konkreten Ergebnissen führt.

Eine Geschäftsbeziehung wird auch außerhalb des Konferenzraums aufgebaut und gepflegt.  

Tokyo ist die Hauptstadt Japans und einer der asiatischen Hotspots für Geschäftsreisen.
Tokyo ist die Hauptstadt Japans und einer der asiatischen Hotspots für Geschäftsreisen.

Interkulturelle Kommunikation: Die wichtigsten Regeln in Japan

Kulturelle Tabus in Japan

In der japanischen Kultur dreht sich alles um das Konzept der Gesichtswahrung, und Scham ist ein zentraler Bestandteil dieser Vorstellung. Die Menschen trennen sehr klar zwischen ihrem öffentlichen und ihrem privaten Gesicht. Dies hat zur Folge, dass es in Japan zahlreiche gesellschaftliche Tabus gibt.

Sämtliche Themen gelten als Tabu, die das Gegenüber dazu zwingen, sich auf persönlicher, beruflicher oder kultureller Ebene mit einer peinlichen Angelegenheit beschäftigen zu müssen.

Tabu sind Themen wie:

  • Japans Verwicklung in Kriegsgräuel,
  • kriminelle Organisationen (Yakuza),
  • Atompolitik nach dem Erdbeben und Tsunami von 2011.

Japanischer Humor

Japanischen Humor zu verstehen, ist eine heikle Angelegenheit. Wie verhält man sich am besten? Wenn Ihr japanischer Geschäftspartner Witze macht, die Sie nicht verstehen, lächeln Sie trotzdem. Sogar die Japaner selbst wenden diese Taktik an, wenn sich ihnen der Witz eines Landsmanns nicht erschließt.

Genauso wenig sollten Sie davon ausgehen, dass Ihr Geschäftspartner Ihren Humor versteht. Wenn Sie einen Scherz machen, achten Sie unbedingt auf die Gesichtswahrung und streifen Sie kein Tabuthema.

Ohne ausreichende Kenntnis der Landeskultur können Humor und kulturelle Tabus in Japan ein wahres Minenfeld darstellen. Um kulturelle Fettnäpfchen zu vermeiden, können Sie sich mit Ihrem konkreten Fall gern an unsere interkulturellen Coaches wenden.

Weitere Tipps für ein besseres Verständnis des japanischen Kommunikationsstils

Symbolische Zahlen

  • Die 8 gilt in Japan als Glückszahl. Werden der 7. oder der 8. eines Monats als Termin vorgeschlagen, können Sie ziemlich sicher davon ausgehen, dass man sich für den 8. entscheidet.
  • Die Zahlen 4 und 9 gelten als Unglückszahlen, da sie ähnlich wie die Wörter für Tod und Schmerz klingen.

Feiertage und Urlaub

In Japan gibt es zahlreiche gesetzliche Feiertage. Zu folgenden Zeiten wird in den meisten Unternehmen nicht gearbeitet:

  • Neujahr – ungefähr vom 29. Dezember bis zum 3. Januar
  • Goldene Woche – von Ende April bis Anfang Mai und
  • Obon – 3-5 Tage Mitte August

Betriebsferien sind in Japan sinnvoll –  Japaner würden ihren bezahlten Urlaub ansonsten nur zögerlich in Anspruch nehmen, weil sie ihren Kollegen nicht zur Last fallen möchten.

Wenn bei Ihrem Unternehmen andere Urlaubsregelungen gelten, sollten Sie die oben genannten Ferienzeiten berücksichtigen. Planen Sie Ihre Geschäftsaktivitäten mit ausreichend Vorlauf, da die Arbeit für fast eine ganze Woche zum Stillstand kommen und Ihre geschäftlichen Fortschritte ausbremsen könnte.

Englisch als Lingua franca

Vielen japanischen Geschäftsleuten fällt es schwer, sich auf Englisch zu verständigen, was zum Teil daran liegt, dass sie befürchten, dabei Fehler zu machen. Allerdings verfügen die meisten Unternehmen mit ausländischem Kundenkreis über englischsprachige Mitarbeiter, die Ihnen weiterhelfen können.

Bei Verhandlungen auf höherer Ebene empfiehlt es sich, einen Dolmetscher zu buchen. So entgehen Ihnen keine wichtigen Nuancen.

Gehören Sie zu den Ersten, die diese Regeln meistern. So verschaffen Sie sich einen Wettbewerbsvorteil vor Ihren Wettbewerbern.

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